ese hätten nicht unmittelbar mit den Fälschungen zu tun und seien weiterhin sehr günstig bewertet.
Der Fondsmanager richtet sich bei der Bestückung des Portfolios zunächst nach breiten Therapiegebieten, die ein hohes Marktpotential versprechen. Dazu zählt er Wohlstandsleiden wie Übergewicht oder Diabetes, aber auch Infektionskrankheiten und Krebs. Danach erstellt er ein Unternehmensranking, das auf der Bonitätseinstufung von Unternehmen und verschiedenen Finanzkennzahlen basiert. Idealerweise sollte ein Portfoliokandidat schon Produkte am Markt haben und profitabel arbeiten. Dies trifft mittlerweile auf die Hälfte der im Fonds vertretenen Aktien zu. Wenn dies nicht der Fall ist, achtet der Fondsmanager auf Lizenzeinnahmen aus Kooperationen oder eine Forschungspipeline aus mehreren Wirkstoffen in verschiedenen klinischen Phasen. Beispiel dafür ist die größte Einzelposition im Fonds, Vertex. Leitner verweist auf die Kooperation mit GlaxoSmithKline bei der Vermarktung des HIV-Medikaments Lexiva und auf eine viel versprechende Pipeline (u.a. ein Wirkstoff gegen Hepatitis C). Der Fondsmanager verlässt sich auf öffentlich zugängliche Daten (vor allem der US-Zulassungsbehörde FDA) und sieht in Unternehmensbesuchen keinen Mehrwert.
Der Fonds lieferte seit Auflage im Konkurrenzvergleich gute Ergebnisse bei relativ moderaten Wertschwankungen. Der Fondsmanager steuert den Fonds, ohne auf ein Researchteam mit medizinischem Hintergrund zurückgreifen zu können und verantwortet neben Biotechnologie weitere Branchenfonds der österreichischen Erste Sparinvest (Pharma, Technologie, Internet, Umwelt) - ein Beispiel dafür, dass im Sektor Biotechnologie auch eine Ein-Mann-Show funktioniert. Konkurrenzprodukte verweisen auf eine umfangreiche Researchausstattung mit Verbindungen zu externen Beratern. Über die tatsächliche Relevanz von medizinischem Spezialwissen für Biotechinvestments lässt sich sicherlich streiten. Wer es eher für entbehrlich hält, könnte sich diesen Fonds genauer ansehen. Dabei nicht vergessen: Eine hohe Risikobereitschaft, gekoppelt mit langjährigem Anlagehorizont, sollte wie bei jeder Branchenanlage vorhanden sein.
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