möglich. Die Kassen der Rohstoffkonzerne sind trotz verstärkter Investitionen prall gefüllt.
Minen und Stahl
Ute Speidel managt seit Jahren den dit-Rohstoffonds und orientiert sich am MSCI Metals and Mining Index. Eine Benchmark, die recht konzentriert ist und zu 28% aus Stahlaktien besteht. Der Fonds rentierte in den letzten drei Jahren mit 28% p.a., die Benchmark mit 30% p.a. In diesem Falle ist das Laufen gegen diese Benchmark eine undankbare Aufgabe, denn BHP Billiton hat ein Gewicht von mehr als 16% im Index und das Fondsmanagement ist auf eine 10%-Position nach dem Investmentgesetz beschränkt. Somit fährt Speidel ein konstantes Untergewicht in dem Titel, das nur über den Kauf stark korrelierender Aktien korrigiert werden kann.
Die TER für den Fonds liegt bei vertretbaren 1,34%, eine Performance-Fee entfällt. Das ist sehr zu begrüßen, dann viele Fondshäuser greifen Anlegern bei Sektorfonds tief in die Tasche. Frau Speidel wechselt nächstes Jahr zur Cominvest.
Der Riese
Im Gegensatz zum dit-Rohstoffonds legt der mehr als 5 Mrd. Euro schwere Merrill Lynch World Mining Fund ausschließlich in Bergbaukonzerne und Goldminenaktien an, Stahlwerte spielen keine Rolle. Das Team um Evy Hambro hat als Vergleichsindex den HSBC Global Mining Index. Der Fonds umfasst zwischen 60 und 80 Aktien und wird von einem achtköpfigen Team verwaltet. Der Fonds hält zu 43% sogenannte diversifizierte Bergbautitel wie BHP Billiton, Rio Tinto oder Anglo American. 15% sind in reinen Goldminenaktien allokiert. Das stärkste Übergewicht hält der Fonds mit Xstrata, einem britisch-schweizerischen Konzern. Der Fonds gehörte beständig über 3, 5 und 10 Jahre zu den besten seiner Vergleichsgruppe. Die Verwaltungsvergütung liegt bei 1,75%, demnach ist die TER höher anzusetzen.
Überflüssig zu erwähnen, dass die Vertreter von Sektorfonds eine positive Zukunft für den Bergbau sehen.
Die Bären
Murdo Murchison hat sich wegen Bewertungsgründen schon seit Monaten aus Bergbautiteln verabschiedet. Zwar sieht der Manager des Templeton Growth Fund den Papiersektor positiv, mahnt aber bei globalen Minenkonzernen zur Vorsicht ( Interview ).
Auch Günther Faschang versieht die Rentabilität von ost- und mitteleuropäischen Energie- und Rohstoffwerten mit einem Fragezeichen. Der Manager des Osteuropafonds von Vontobel ist per Anlageuniversum auf die EU-Beitrittsländer, deren Peripherie und Russland beschränkt. Dass die hohen Preise zu starken Umsatzzuwächsen und Gewinnen führen, reicht Faschang nicht. Die Kostenbasis von Gazprom oder dem polnischen Kupferproduzenten KGHM hält er für zu hoch. Die hohen Gewinne seien kein Ergebnis soliden Managements, sondern der Zufälligkeit stark notierender Rohstoffpreise zu danken. Seine Kernthese: Rohstoffe steigen im Wirtschaftsboom und fallen in der Rezession und das seit vielen Jahren – das Angebot ist zweitrangig. Eine These, die sicher auch Murchison unterschreiben würde. Faschang hält seit einigen Monaten keine Grundstofftitel mehr, was ihn gegenüber anderen Osteuropafonds zurückfallen lässt.
Fonds-Fokus: Vontobel Fund - Central and Eastern European Equity
Der polnische Kupfer- und Silberproduzent KGHM wird dagegen von Jean-Pierre Gerber positiver gesehen. Der Fondsmanager des Julius Bär Europe Leading Stock Fund argumentiert, dass die hohen Kurs-Buchwertverhältnisse die wahren Unternehmenswerte der Minenbetreiber verschleiern. Zu seinen Favoriten gehören Xstrata, KGHM und Boliden, ein Zinkexplorer, den Gerber als Übernahmekandidat sieht. Die interne Meßlatte des Fonds ist der Dow Jones Stoxx 50. Hier drängt sich der Vergleich aktiv gegen passiv fast auf: ETF Stoxx 50 oder aktives Management aus dem Hause Julius Bär. Jean-Pierre Gerber hat die Nase in den meisten Zeiträumen bei leicht höherem Risiko vorne. In diesem Falle schlägt aktiv passiv. Julius Bär strapaziert mit 1,2% Verwaltungsvergütung auch nicht übermäßig das Fondsvermögen.
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