Thames River ist eine in London ansässige Investmentboutique, die sich unter anderem auf Emerging Markets Mandate spezialisiert. Das Management des Fonds liegt in den Händen von Michael Mabbutt und Bernd Tallaksen, beide mit langjähriger Anleihenerfahrung.
Der Thames River High Income investiert zu großen Teilen in auf Hartwährungen lautende hochverzinsliche Anleihen. Diese können von Schwellenländern, aber auch von Unternehmen begeben sein. Zum Anlageuniversum gehören auch Unternehmen aus entwickelten Märkten. Daneben ist eine Beimischung von Anleihen in lokaler Währung oder von Emittenten in finanziellen Schwierigkeiten („Distressed Debt“) möglich.
Der Fonds wird relativ frei von Indizes gesteuert. Tatsächlich gibt es keinen wirklich passenden Marktindex, der das ganze Portfolio angemessen wiederspiegelt. Dies gilt auch für die Einordnung in eine Vergleichsgruppe. Bei Morningstar wird der Fonds unter „Anleihen Euro hochverzinslich“ geführt. Etwa die Hälfte des Fondsvermögens entfällt derzeit auf Schuldpapiere von Unternehmen, die andere Hälfte auf staatliche Schuldner. Die Fondsmanager streben eine Entwicklung mit geringerer Volatilität als bei hochverzinslichen Anleihen üblich an. Dies ist ihnen bisher gelungen.
Überdurchschnittlich sind allerdings auch die Gebühren. Neben einer laufenden Verwaltungsgebühr von jährlich 1,5% kommt eine Erfolgsbeteiligung in Höhe von 15% der Outperformance über dem Geldmarktsatz zum Tragen. Dies erscheint angesichts des Anlageuniversums nicht unbedingt als passende Benchmark für die Performancegebühr.
Angesprochen auf die jüngsten Marktturbulenzen verweisen die Fondsmanager darauf, Investments in strukturierte Kreditprodukte zu meiden, da diese aufgrund ihrer Komplexität schwer zu bewerten seien. Ansonsten konzentrieren sie sich auf „gute“ Schuldner. Unter gut verstehen sie auf der Emerging Market Seite ein Land wie Brasilien (nahezu kompletter Abbau der externen Verschuldung, Inflation unter Kontrolle, hohe reale Verzinsung). Unter gewissen Vorbehalten zählen sie auch die Türkei dazu. Dort würden Risiken wie das Leistungsbilanzdefizit und auch die politischen Unsicherheiten durch die hohe Verzinsung angemessen entlohnt. Auf der Unternehmensseite achten sie auf Emittenten mit geringem Verschuldungsgrad und stetigen Cash Flows.
Die Krise an den Kreditmärkten ging an diesem Fonds natürlich trotzdem nicht spurlos vorbei. Die Unternehmensanleihen hielten sich zwar vergleichsweise gut, doch für Kursausschläge sorgten beispielsweise die Investments in lokalen Anleihen angesichts der Währungsverluste des brasilianischen Real oder der türkischen Lira.
Über die vergangenen 5 Jahre – in einem generell sehr freundlichen Rentenumfeld - lieferte der Fonds eine jährliche Rendite von knapp 11%, was über dem Durchschnitt von Schwellenländeranleihen- oder auch Euro-High-Yield-Fonds liegt. Man darf gespannt sein, wie sich die Fondsmanager in einem weniger freundlichen Umfeld schlagen.
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