Der Sieger
So nah und doch so fern. Russland grenzt geographisch an Japan. Im Territorialstreit um die Kurileninseln wetteifern die beiden Staaten um die Vorherrschaft. Seit dem Zweiten Weltkrieg gehören die Inseln zu Russland. An den Kapitalmärkten hatten 2008 allerdings japanische Anleihen die Nase vorn. Im Schnitt performten Bonds vom Archipel dank Aufwertung des Yen 29%. Zu den Top Fonds gehört der ING Renta Fund Yen, welcher mit knapp 35% zum Sprung ansetzen konnte.
Der Super Crash
Die schwächste Fondskategorie waren
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> russische Aktien,
die durchschnittlich 70% verloren. In der Kategorie hält Odeniyaz Dzhaparov mit dem
DWS Russia
die rote Laterne: Der Fonds verlor sage und schreibe 80%. Das schmerzt den Anleger wie auch die Fondsgesellschaft, deren Assets und damit die Verwaltungsvergütung wegschmelzen. Dzhaparov managt auch den
DWS Osteuropa.
Mit im sinkenden Russlandboot saßen alle Investoren von
Osteuropa Aktienfonds.
Diese in Deutschland und Österreich beliebten Regionenfonds kommen in der Regel auf Russlandgewichte von 60 bis 70%. Anleger lagen hier mit 64% im Minus. Besonders hart traf es den Espa Stock Europe Emerging. Ein Fonds, der vor allem mit Charttechnik gemanagt wird und 72% im laufenden Jahr an Wert verlor.
Nächst schwächster Markt waren norwegische Aktienfonds mit Verlusten von 61%. In Deutschland sind immerhin zwei Länderfonds zum Vertrieb zugelassen. Energie- und Rohstoffaktien kommen an der Osloer Börse auf 38 und 30%. Der Ölkonzern StatoilHydro hat ein Gewicht von einem Drittel.
Amerika, Amerika, Amerika
Nach japanischen Bonds bereiteten US Dollaranleihen mit fast 13% Freude. Dank Flucht in Sicherheit, fallender Zinsen und Rezessionsangst verbuchten Investoren Kursgewinne in Bonds. Dazu stieg der Dollar gegenüber dem Euro an. Exemplarisch sei hier der Dexia Bonds USD Government
genannt. Der Fonds legt 2008 beachtliche 24% zu.
Auch
US Dollar Geldmarktfonds
verzeichneten dank festem Dollar fette Gewinne von mehr als 9% auf Jahressicht. Es wird ein Treppenwitz der Geschichte bleiben, warum gerade die Währung des Landes steigt, von dem die globale Bankenkrise ausgeht. Die plausibelste Antwort scheint, dass US Investoren und Spekulanten die gehebelten Wetten verkaufen, ihr Geld sozusagen repatriieren mussten, was die Nachfrage nach US Dollar an den Devisenmärkten konstant hielt.
Gute alte Bundesanleihen
Staatsanleihen aus der Eurozone
machen 2008 ihrem Ruf als sicherer Hafen alle Ehre. Immerhin 4,8% stehen auf der Habenseite. Deutsche Blue Chips verloren 2008 fast 44% an Wert. Die beste regionale Aktienfondskategorie mit nur minus 25% waren übrigens japanische Nebenwerte. Auf Sektorebene hielten sich am besten mit minus 20% die als riskant und volatil geltenden Biotechnologiefonds.
Wer liegt 2009 vorne?
Ganz ehrlich, ich weiß es nicht. Anleger sollten im kommenden Jahr das Prinzip der
Diversifikation
mehr denn je beherzigen. Ich glaube, dass Aktien von den heutigen Ständen nicht erneut die Hälfte verlieren werden. Allerdings werden die heftigen Tagesbewegungen an den Aktienmärkten bleiben. Anleihen sind gut gelaufen. Weitere Kursgewinne bei Staatsanleihen bester Bonität sind unwahrscheinlich. Die Tagesgeldkonten und Termineinlagen mit Laufzeiten von sechs bis zwölf Monaten der Banken offerieren aktuell gute Zinsen.
Unternehmensanleihen
scheinen interessant. Hier bieten sich Fonds par excellence an. Ich würde mir keine einzelne Unternehmensanleihe ins Depot kaufen. Auch hier gilt: Diversifikation ist Trumpf. Unternehmensanleihefonds streuen über zahlreiche Emittenten und Branchen.
Auch wenn der Glauben an Aktien Ende 2008 schwer fällt. Aktiengesellschaften sind reale Vermögenswerte und können Inflation im Portfolio abfedern. Unternehmen haben Preissetzungsmacht. Sie können in einem inflationären Umfeld höhere Preise für ihre Produkte verlangen.
Wir wünschen Ihnen frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr.
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