Liebe Leserinnen und Leser,
interessant und spannend war das zur Neige gehende Jahr 2011 allemal - wenn leider auch für viele Investoren nicht im guten Sinne. Die Märkte haben tiefe Spuren in den Anlegerportfolios hinterlassen. Der Dax verlor bisher gut 17% in diesem Jahr, der Euro Stoxx 50 brach um gut 20% ein. Nur der SMI konnte mit einem Minus von etwas über 10% zumindest die Verluste einigermaßen begrenzen. Dramatischer war indes der faktische Verlust eines wichtigen Stabilitätspfeilers in den Portfolios europäischer Anleger: Euro-Anleihen waren in diesem Jahr alles andere als sicher: Die Angst vor einer Staatspleite Griechenlands und die Ansteckungsrisiken der Anleihen Italiens, Spaniens und sogar Frankreichs verunsichern - und bescheren Euro-Bond-Anlegern auch handfeste Kursverluste. Möge das neue Jahr weniger volatil - und vor allem berechenbarer werden!
Zum Abschluss des Jahres eine - nicht ganz ernst gemeinte - Warnung. Reagieren Sie auf die volatilien Märkte nicht mit einem Ron-Paul-Portfolio. In einem Amüsanten Blog nimmt Jason Zweig vom Wall Street Journal das Portfolio des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Ron Paul aufs Korn (http://blogs.wsj.com/totalreturn/2011/12/21/the-ron-paul-portfolio/). Die Veröffentlichungspflichten für US-Kongressabgeordnete erlauben den Einblick in eine sehr eigenwillige Portfolio-Konstruktion. Der Republikaner setzt offenbar auf den Weltuntergang. Rund 21% seines Portfolios bestehen aus Immobilienanlagen, 14 Prozent aus Cash. So weit so unspektakulär. Fast der ganze Rest seines Portfolios, dessen Wert mit einer Spanne von 2,44 Millionen bis 5,46 Millionen US-Dollar taxiert wird, besteht indes aus Gold- und Silberminenaktien. Auch nicht-Experten dürften eine Quote von 65% für exorbitant hoch erachten. Vielleicht kennt Ron Paul ja nicht das Tool Morningstar X-Ray? Da der restliche Mini-Anteil seines Portfolios - 0,1% - aus Finanzinstrumenten besteht, die auf fallende Märkte setzen (einschließlich Double-Short-Produkte), vermuten wir, dass der Portfolio-Wahnsinn des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Methode hat!
Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie ein frohes Fest und ein paar besinnliche und hoffentlich geruhsame Tage, bevor wir uns hoffentlich wieder im neuen Jahr wiedersehen!
Ihr
Ali Masarwah, Chefredakteur
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